„Nach 30 Jahren staatlicher Einheit sind die Angleichungen zwischen Ost und West in vielen Sozialsystemen auf der Zielgeraden“, betonte SoVD-Präsident Adolf Bauer anlässlich des morgigen Tages der Deutschen Einheit. „Dennoch bleiben viele offene Baustellen: Armutsrisiko, Löhne, Renten, Kitaplätze, Unternehmenssitze, Universitäten. Nach wie vor unterscheiden sich Ost und West strukturell sehr stark. Unterschiedliche Bedingungen führen weiterhin zu unterschiedlichen Chancen für eigenes Handeln“, hebt Bauer hervor.
Bei den Bemühungen um die deutsche Einheit müsse es vor allem um Chancengleichheit hinsichtlich der individuellen und sozialen Entwicklung sowie die Herstellung annähernd gleichwertiger Lebensverhältnisse gehen, unterstreicht der Verbandspräsident. Dies ergebe sich auch aus dem Staatsziel gleichwertiger Lebensverhältnisse in Artikel 72 des Grundgesetzes.
Angesichts der fortschreitenden Polarisierung unserer Gesellschaft ist Bauer überzeugt, dass gleiche Lebensverhältnisse auch zur Bekämpfung von Extremismus und zum sozialen Frieden beitragen: „Menschen müssen überall in Deutschland erleben können, dass die Politik ihnen gleiche Chancen auf ein gutes Leben schafft.“
Der Sozialverband Deutschland setzt sich seit seiner Gründung vor über 100 Jahren für Freiheit und gegen Diktatur sowie Extremismus ein. „Sozialer Frieden ist unbedingte Voraussetzung für Demokratie. Deshalb leisten wir auch heute politische Bildungsarbeit. Zum Beispiel in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung und engagieren uns in der Arbeitsgemeinschaft ,Orte der Demokratiegeschichte‘.“
V. i. S. d. P.: Murat Ham